6-8. Juli 2010
Es sind knapp anderthalb Monate vorüber und schon sind wir wieder unterwegs nach Chamonix! Aber jetzt geht die Tour in umgekehrter Richtung:
Wir fangen mit dem Mt.Blanc-Tunnel an, reisen ins Val Veny und steigen zur Monzino-Hütte hinauf. Dort sind wir die einzigen Gäste für diese Nacht…. „Es lag noch Schnee hier letzte Woche“ meldet der Hüttenwart! (Das sind übrigens ganz liebe und nette Leute.) Viel Platz, kein Lärm… eine super Nacht :-)) Was will man mehr zum akklimatisieren??
Am nächsten Morgen ziehen wir früh los. Der Weg bis ins Eccles-Biwak ist lang. Der Schnee schmilzt sehr schnell. Um Kraft zu sparen, wollen wir nicht tief spuren müssen.
Alles läuft nach Plan! Um 10Uhr sind wir schon beim Biwakplatz! Es bleibt uns viel Zeit, um den Einstieg für den nächsten Morgen aufzufinden und um vorzuspuren….
Wir geniessen die Zeit auch, um die Bruchbude aufzuräumen (sie ist echt grusig) und um die feuchten Wolldecken an die Sonne zu legen. Zum Glück sind wir nur zu zweit! Nach unserem Topo hat’s hier Platz für 6. Wie sollte das gehen?
Erholen, trinken, essen, schlafen… Und schon weckt uns die Melodie unseres Natels. Da wir gestern gespurt haben, wissen wir auch, wo sich der Bergschrund am besten überqueren lässt. Ziemlich schnell erreichen wir den Col d’ Eccles, wo der Weg zum bekannten Innominatagrat abzweigt. Von dort müssen wir zweimal abseilen und traversieren oberhalb der Spalten zum Wandfuss. Wir suchen die Fixseile, die den Start der Route anzeigen sollen. Aber wir finden keine Spur davon. Natürlich, wir sind in diesem Jahr ja die ersten am Berg! Trotzdem finden wir den Weg durch das Geröll bis zur ersten Seillänge. Schuhe wechseln, Finken anziehen und grosse Bergschuhe im Rucksack verstauen. Gerade geht die Sonne auf! So können wir 300Höhenmeter tolle Kletterei geniessen: Grandioser Granit, perfekte Risse, Kamine, Überhang. Jeder Meter überrascht uns, aber jedes Mal finden wir eine Lösung. Um 11h stehen wir schon am Anfang der bekannten Chandelle! Es wird lang dauern, um diese zu besiegen. Aber nach 3 Stunden artif klettern (ziehen von Haken zu Haken, aber die Haken sind weit auseinander), haben wir die Schwierigkeiten hinter uns gebracht. Bald stehen wir auf 4500m, schlüpfen wieder in die grossen Bergschuhe und klettern Richtung Hauptgipfel. Wir verdursten fast! Die Trinkflaschen sind leer! Irgendwo ist der Schnee am tropfen. Nach einer Viertelstunde ist die PET-Flasche wieder voll!
Da wir schlecht (oder gar nicht) akklimatisiert sind, müssen wir auf den letzten Höhenmetern leiden… Um 17h30 stehen wir allein auf dem Gipfel des Mont Blanc! Ein ganz intensiver Augenblick!!!
Es windet stark und wir freuen uns auf den Abstieg. Nach jedem Meter geht es uns besser! Wir marschieren am Refuge du Goûter vorbei durch das gefährliche Couloir bis ins Refuge Tête Rousse, immer auf der Suche nach einem bequemen Biwakplatz!
Wie ein Wunder entdecken wir plötzlich weiter unten ein kleines Häuschen. Oh schön, die Hütte! Aber es gibt kein Bett, keine Decken, aber wenigstens ein Dach, das uns vor dem Wind schützt! Es ist 22h. Nach einer kleinen Suppe schlafen wir sofort ein.
Am nächste Tag müssen wir nur noch eine Viertelstunde gehen und schon können wir mit dem Tramway und der Gondel vom Nid d’Aigle nach les Houches hinunterfahren! Mit Autostopp erreichen wir schliesslich wieder Chamonix!
La boucle est bouclée! Toll, nicht?
Gratulierä! Fotis wie usem Bilderbuech!
He super ihr zwöi! wunder schöni Fotos!
Liebs Grüessli Schwöster
Sali zäme!
super Leistung wie schon mündlich überbracht!!!!!
Der Bericht ist super. Lädt ein zum selber gehen!
Grüessli Thomas
hallo cedric
was für ein grossartiger bergsteiger und mensch du warst…
deine begeisterung, berichte, und du werden immer da sein… und uns begleiten…
den angehörigen wünsche ich viel kraft, und enerige.
mein herzliches beileid
raphael wellig